Bockbierfest oder „Rathaus als Seniorenstift für Kommunalpolitiker nutzen“

Beste Stimmung bis weit nach Mitternacht und scharf gewürzte Einlagen waren beim Bockbierfest der Hahnbacher CSU am Vorabend der Kommunalwahl angesagt. „Heute zählen schwarzer Humor und Promille, morgen schwarze Stimmen und Prozente“ hieß es in den launigen Begrüßungsreden.

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Ortsvorsitzender Georg Götz freute sich neben der schwarzen Politprominenz des Landkreises über den Besuch der örtlichen Kandidatenriege für die Kommunalwahlen. Die Hahnbacher Marktbläser unter Leitung von Benno Englhart bliesen bereits vor dem offiziellen Beginn dem mit von Lederhosen und aufregenden Dirndleinblicken durchwachsenen, nicht nur schwarz gesinnten Publikum, den Marsch.

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Mit Reim und hintersinnig pointiert nahm Bauhofarbeiter Franz Krusch in signalfarbener Dienstkleidung mit seinen Erlebnissen und Einfällen alles von der großen Politik bis in die letzte Ecke der Gemeinde schonungslos aufs Korn. Angefangen vom Bayerischen Ministerpräsidenten, für den sich wegen seines schnelllebigen Meinungswechsels in der Windradpolitik auch der Name „Drehhofer“ gut eignen würde.

Der Wahlsieg der CSU sei nur deshalb so hoch ausgefallen, weil die Stifte in Wahlkabinen so kurz angehängt waren, damit nur im oberen Bereich der Listen angekreuzt werden konnte. Zur Vermeidung von Staus im Wertstoffhof empfahl er dem Landrat, diese in Form eines Kreisverkehrs anzulegen. Die örtlichen Gemeindefinanzen verglich er mit dem Ehebett des Bürgermeisters: „Beide sauber überzogen.“

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Für dessen anstehenden Ruhestand gab er den Rat zum „Crossgolfen“ in den Hahnbacher Straßen. Bei den vielen Löchern wäre auch für Ungeübte immer etwas zu treffen. Die Ursache, dass der Rathauschef keine Winterdienstrunde mitmachen konnte, sah er nicht in dessen Zeitmangel, sondern in seinen frühmorgendlichen Schlafgewohnheiten. Zu seinem Abschied als Bürgermeister meinte er: „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit, der Kummert geht, es wird auch Zeit.“

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Nach Musik und oftmaligen „Prosit der Gemütlichkeit“ kam der mit Spannung erwartete Auftritt vom „Oina as da Gmoi“ alias Thomas Fenk aus Süß. Bei den Rundgängen am Erlebnisweg kam ihm der Einfall, einen Stammtisch unter der Bezeichnung „Wos is dir passiert“ ins Leben zu rufen.

Mit einigen Anwesenden hätte er Gründungsmitglieder auf Lager. Anhand von Beispielen ihrer Missgeschicke und den daraus entstandenen Verletzungen strapazierte er die Lachmuskeln der Besucher.

Sowohl für nächtliche Heimgänge von einer Schafkopfrunde, schnelle Rückfahrten durch den ADAC vom Skiurlaub ohne den Koffer auszupacken, schmerzhafter Stürze beim Frohnbergfest oder Verirrungen im Wald beim Schwammerlsuchen gäbe es allerhand Erfahrungen mancher Zeitgenossen auszutauschen. Was geschieht, wenn die Ampelsignale nicht beachtet werden, könnte auch Thema sein.

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Zum Wechsel der Pfarrgeistlichen berichtete er von den Recherchen der Erkundungstrupps in Oberglaim. Wenn auch die Zuhörer von den Predigten des neuen Pfarrers begeistert sind, seien manche Berichterstatter mit der Nachvollziehung seiner immer ohne Manuskript vorgetragenen Predigten überfordert.

Nachdem auch die Sakristei zur alkoholfreien Zone wurde, seien auch die Messweinproben der Ministranten überflüssig.

Zur Bürgermeisterwahl gab er zunächst allen Kandidaten gleiche Erfolgschancen, sah aber in den Bewerbern aus Süß die größeren Vorzüge. Die direkten Drähte ins Krankenhaus durch den Klinikvorstand, ins Sulzbacher Rathaus durch dessen Ehefrau, ins Landratsamt durch Chefsekretärin Monika Lindner als künftige Bürgermeistersgattin, sowie der Betrieb der Frohnbergwirtschaft durch Süßer Wirtsleute wurden lautstark von seiner Fangemeinde bestätigt.

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So wäre es auch sinnvoll, die Gemeindeveraltung nach Süß auszulagern und das Hahnbacher Rathaus als Seniorenstift für ausrangierte Kommunalpolitiker umzugestalten. Gar mancher könnte darin beschäftigt werden. Ob seines gesunden Appetits würde er Hans Kummert als Essensbeauftragten vorschlagen.

Als seine wohl letzte Amtshandlung als Gemeindeoberhaupt beim Bockbierfest dirigierte er den Musikern und auch den vom Bajuvator gezeichneten Besuchern seinen Lieblinsmarsch.

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Bayernhymne, Deutschlandlied und der Marsch „Glück auf“ bildeten zur Mitternacht den Auftakt zu einem Finale mit lautstark geforderten Zugaben der Marktbläser.