Eskortiert von den Hahnbacher Marktbläsern marschierten 19 Kirwapaare zum Patrozinium in die Pfarrkirche St. Jakobus, von 12 weiteren Vereinen und ihren Fahnen begleitet. Sophia Hofmann auf der Trompete und Renate Werner an der Orgel umrahmten musikalisch zusammen mit der Singgemeinschaft St. Jakobus in gewohnt perfekter Weise die Festmesse.
Pfarrer Dr. Christian Schulz und Diakon Dieter Gerstacker standen der Eucharistiefeier, dem Dankgottesdienst, vor. Dr. Schulz wünschte eingangs, dass die heilige Messe alle mit Christus in Verbindung bringen möge und alle so in das Geheimnis der Auferstehung hineingenommen werden.
In seiner Predigt erinnerte der Ortspfarrer daran, dass das Eingangsportal der Jakobskathedrale in Santiago de Compostella eine Zusammenfassung des Glaubens in Bildern sei. Doch erst dem Gläubigen würde sich das Wichtigste erschließen. Wenn dieser nämlich seine Hand in die von ungezählten Händen in Jahrhunderten geschaffene Mulde am Stammbaum der „Wurzel Jesse“ lege. Dies sei ein tiefes Sinnbild für das, was Kirche bedeute, fuhr Dr. Schulz fort.
Von der Vertiefung, welche Generationen hier eingegraben haben, werde nämlich der Blick über die Generationen, die hin zu Jesus führten, nach oben gelenkt, über den Apostel Jakobus weiter, bis hin zur Paradiesdarstellung. Diese zeige schließlich den Weltenherrscher mit seinen Wundmalen im aufgehenden Himmel. Wie in Santiago müsse aber ein jeder Mensch selber diese Türe offen halten, um zur Vision der einstigen Seligkeit zu kommen.
Nun sei aber oft auch im Glauben, wie in der Neuzeit in Santiago, der Blick der Pilger vom letzten Hügel aus, auf dieses letzte Ziel fast gänzlich verstellt. Da helfe nur ein bewusstes sich selber Nähern und schließlich seine eigene Hand in der traditionellen Aushöhlung zu bergen, um die individuelle Berufung für den Himmel zu erspüren. Dann entstünde dieses tiefe Glück „heim zu kommen“.
Auch die Hahnbacher Kirche vermittle so ein Stück „Heimat“, in dem gerade auch hier „Gott bis heute am Werk“ sei, betonte Dr. Schulz. Wie Jakobus, der erste Märtyrer der Apostel, werde man dann das Leben nicht verlieren, sondern gewinnen und könne zum Segen für kommende Generationen werden.
Am Ende des Gottesdienstes dankte Pfarrer Dr. Schulz mit einem herzlichen „Vergelt’s Gott“ explizit allen, welche „diese Hahnbacher Kirche mittragen“. An die Kirwapaare gewandt, ermutigte er, auch „diese Kirche (ab) zu nutzen“ und manch verstelltem Blick eine neue Öffnung zu geben, am besten dadurch, dass man auf die schaue, die wirklich glauben würden. Mit dem Jakobsreliquiar segnete er die Gemeinde, welche sich daraufhin „mit Pauken und Trompeten“ hinein in Hahnbachs Festmeile bewegte.
Text- & Bildquelle: AWZ-Hahnbach