Stehende Ovationen gab es für die Hahnbacher Marktbläser am Ende ihres 19. Jahreskonzerts. Was die 47 Musiker in zweieinhalb Stunden unter der Gesamtleitung ihres Dirigenten Benno Englhart den Besuchern an konzertanter Blasmusik boten, war zweifelsohne ein kultureller Höhepunkt im musikalischen Leben der Marktgemeinde.
Schon die allerjüngsten aus der Bläserklasse zeigten bei ihrem ersten Auftritt mit Ausschnitten aus den Stücken „Old Mc Donald had a Band“, „When the saints go marching in“, „Ode an die Freude“ und dem „Hard Rock Blues“ unter ihrer Leiterin Regina Rester-Achhammer was in nur sechs Monaten instrumentaler Ausbildung gelernt wurde.
Mit dem zackigen Einmarsch zu den Klängen des „St. Lois Blues“ eröffnete das Orchester die Veranstaltung. Vorsitzender Josef Iberer sah sich in seiner Begrüßung einer proppevollen Josef-Graf-Halle gegenüber. Kompetent und amüsant führte Irene Klier als Moderatorin durch das anspruchsvolle Programm. Südamerikanische Klänge folgten im dreiteiligen „Rivieren-Cyklus“. Zum Untertitel „Rio Negro“ wurde mit einem kräftigen Paukensolo das musikalische Porträt des schwarzen Flusses eingeleitet. Der Einsatz der Holzinstrumente gab den Eindruck seines Flusslaufes wider. Im zweiten Satz wurde der Orinoco als der viertgrößte Fluss der Welt mit lateinamerikanischen Rhythmen beschrieben und von Julia Schuster eindrucksvoll mit dem Sopran-Saxophon begleitet. Im dritten Teil nahmen alle Register des Orchesters die Gäste auf eine musikalische Flussreise entlang des Chubut .
Mit dem Song „Nessaja“ aus dem Musical „Tabaluga“ kamen die Anhänger des Rocksängers Peter Maffay auf ihre Kosten. Im Folgenden drehte sich die Musik mit dem Titel „Under the Sea“ um Walt Disney’s Film: „Arielle, die Meerjungfrau“.
In der Polka „Die Dorfdudler“ begeisterten die Klarinettenisten mit ihrem Auftritt das Publikum, ehe die Posaunisten Christian Daubenmerkl, Tobias Weiß und Stefan Wittmann in der Stammtischpolka bequeme Wirtshausstimmung unter die Anhänger unterhaltsamer und gefälliger Blasmusik brachten.
Nach der Pause gehörte die Bühne dem 23-köpfigen Nachwuchsmusikern mit ihrer Dirigentin Stefanie Schuster. Sehr eindrucksvoll intonierten sie bekannte Melodien aus „The Phantom Of The Opera“ sowie „The Lion Sleeps Tonight“ und ließen als Zugabe den „Party Rock Anthem“ folgen. Mit viel Witz und sehr pfiffig stellten die „Nachwux“- Moderatorinnen Marie Wawersig und Anne Winter die Stücke vor und brachten mit einer Laola-Welle die Zuhörer in beste Laune.
In einem musikalischen Potpourri wurde an die Freundschaft der Hahnbacher Marktbläser mit einer ungarischen Blaskapelle erinnert. In dem Titel: „Reise nach Ungarn“ wurden mit getragenen und auch schwungvollen Passagen die Markenzeichen dieses Landes dargestellt. Besonders beeindruckten dabei Kerstin Kilp am Flügelhorn und Florian Weiß am Tenorhorn mit getragenen Soloparts. „Schenkt man sich Rosen in Tirol“ hieß es bei einem Abstecher in die Operette „Der Vogelhändler“. Dabei überzeugte Christian Daubenmerkl als Solist mit der Posaune. Voll ins Schwärmen kamen die Romantiker des Abends bei einem von Willi Löffler arrangierten Medley aus dem Singspiel „Im weißen Rössl“. Zu den Melodien, wie „Es muß was Wunderbares sein, von dir geliebt zu werden, Im Salzkammergut ka’ mer gut lustig sein“ und spätestens bei „Was kann der Sigismund dafür dass er so schön ist“ stimmten viele der Zuhörer innerlich mit ein.
Die lang anhaltenden „Zugabe-Rufe“ erfüllten Benno Englhart und sein Orchester mit dem Bayerischen Defiliermarsch als der heimlichen Bayerischen Nationalhymne. Der von Johann Strauß (Vater) komponierte Radetzky-Marsch bildete mit dem rhythmischen Klatschen des Publikums den Abschluss des gelungenen Konzertabends.